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Morbus Basedow

Informations-Video mit
Prof. Dr. med. Herrmann

Prof. Dr. med. B. L. Herrmann ist Endokrinologe aus Bochum und Experte für Schilddrüsenerkrankungen. Im Video informiert er über „Morbus Basedow“.

Text im Video

Der Morbus Basedow ist eine besondere Form der Überfunktion der Schilddrüse. Eine Schilddrüsenüberfunktion macht sich bemerkbar, durch eine innere Unruhe, Schweißausbruch, Schwitzen, Gewichtsabnahme als auch Schlafstörungen, um hier nur einige der häufigen Symptome zu nennen.

Ursache des Morbus Basedow ist eine autoimmunologische Störung des Körpers, so dass vermehrt Antikörper (TSH-Rezeptor-Antikörper oder auch TRAK genannt) gebildet werden, in der Folge die Schilddrüse stimuliert wird, um vermehrt Schilddrüsenhormone zu produzieren.

90 % der Patienten sind Frauen. Diagnostiziert wird die Erkrankung einerseits durch die typischen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion als auch teilweise durch eine Vergrößerung der Schilddrüse, sowie durch den Ultraschall mit einem sehr typischen Bild, welches man in geübter Hand und Auge gut erkennen kann.

Bei der Blutabnahme zeigt sich die Überfunktion als auch die erhöhten Antikörper (TSH-Rezeptor-Antikörper und TPO-Antikörper). Eine Schilddrüsenszintigraphie ist hier selten erforderlich.

Therapiert wird der Morbus Basedow durch eine Tabletten-Therapie, sogenannte Thyreostatika oder Schilddrüsenblocker, die man ungefähr über ein Jahr dem Patienten verabreicht, im Verlauf häufig in absteigender Dosierung. Nach Beendigung dieser ca. einjährigen Therapie wird ein Auslassversuch angestrebt. Ca. 50 % dieser Patienten bekommen wieder eine Überfunktion, die andere Hälfte, bleiben in einer sogenannten Remission.

Der Morbus Basedow kann in ca. 40-50 % der Patienten mit einer Augenerkrankung vergesellschaftet sein. Man sollte die Therapie frühzeitig beginnen, um die Symptome hier rasch zu lindern. Im Falle einer Wiederkehr der Erkrankung der Schilddrüsenüberfunktion besteht hier die Möglichkeit, die Schilddrüse zu entfernen (komplett), was man auch Thyreodektomie nennt. Alternativ kann hier eine Radiojodtherapie durchgeführt werden. Bisherige Daten zeigen, dass eine Schilddrüsenoperation der Radiojodtherapie deutlich im Vorteil ist.

Eine Augenbeteiligung kann neben der Cortison-Infusion auch noch mit Selen zusätzlich behandelt werden. Insofern ist auch diese Tabletten-Therapie über einige Wochen/Monate sehr sinnvoll. Darüber hinaus sollte das Rauchen bei Patienten aufgegeben werden, da dies ansonsten die Überfunktion der Schilddrüse als auch die Augenbeteiligung verschlechtern kann.

In der Schwangerschaft gelten hier besondere Maßnahmen einzuhalten. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass der Morbus Basedow vorzugsweise von Endokrinologen behandelt werden sollte.