FACHBEREICHE

Endokrinologe

Was macht ein Endokrinologe?

Dieser besteht neben einer adäquaten Räumlichkeit zur Erfassung der komplexen Krankheitsgeschichte aus einem Ultraschallgerät, einer Knochendichtemessung als auch aus einem Blutabnahmeraum ggfs. mit angeschlossen eigenen Labor.

Die Endokrinologie kann man auch als angewandte Biochemie bezeichnen. Das heißt, dass die vom Endokrinologen im Auftrag gegebene Hormonbestimmung zur Diagnose führt. Somit haben viele Endokrinologen ein eigenes kleines Labor. Auch die Kenntnis der verschiedenen Labormethoden als auch deren Durchführung und Überwachung sind fester Bestandteil des endokrinologischen Wissens.

Zu diesen gehören die Erkennung der Sexualhormone (Testosteron und Östrogene) sowie die Entdeckung des Regelkreises der Hirnanhangdrüsen mit den dazugehörenden Drüsen der Schilddrüse, der Eierstöcke, der Hoden sowie den damit verbundenen Körperlängenwachstum. Des Weiteren zählt hier die Entdeckung des Cortisons bzw. der Glucocorticoide hinzu. Zu der Endokrinologie gehören viele Grundlagenforscher der Biochemie. Somit sind im Rahmen des endokrinologischen Fachgebietes und deren Hormonanalyse in den letzten Dekaden verschieden Nobelpreise wie zum Beispiel zur Entdeckung der Steroide (1951: Kendall, Reichstein und Hench: Cortison und Nebennierenhormone) als auch der Sexualhormone (1939: A. Butenandt) vergeben worden.

Endokrinologen sind auch Internisten. Bis vor einigen Jahren konnten man nur eine endokrinologische Zusatzbezeichnung bzw. Ausbildung anstreben, wenn vorher eine sechsjährige Facharztzeit für Innere Medizin absolviert wurde. Anschließend schloss sich eine zweijährige endokrinologische Facharztzeit an. Die Ausbildung der Endokrinologen erfolgt fast ausschließlich in Universitätskliniken. Somit haben Endokrinologen einen verhältnismäßig hohen und breiten und wissenschaftlich fundierten Wissensstand. Aufgrund der in den allermeisten Fällen universitären Ausbildungen sind verhältnismäßig viele Endokrinologen habilitiert oder haben eine Professur inne. Vor einigen Jahren wurde die Ausbildung zum Allgemein-Internisten und Endokrinologen miteinander verbunden. Somit verkürzte sich die Erlangung zum endokrinologischen Facharzt um ca. 2-3 Jahre.

Bei allen Störungen die Hormone und Drüsen betreffen. Dies betrifft Schilddrüsenerkrankungen, die Osteoporose, die Testosteron-Therapie des Mannes, MenstruationsstörungenKinderwunsch, Haarausfall, sowie alle Formen von Wachstumsstörungen (Hochwuchs und Minderwuchs) sowie Hirnanhangsdrüsen- und Nebennierenerkrankung.

Seit 1964 besteht die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Einmal im Jahr kommt die Gesellschaft zu einem mehrtätigen wissenschaftlichen Symposium zusammen. Darüber hinaus gibt es die europäische Gesellschaft für Endokrinologie (EJE) als auch die internationale Gesellschaft für Endokrinologie (ICE). Nahezu jedes Land hat ebenfalls eine endokrinologische Gesellschaft.